Diese Veränderungen erwarten Verbraucher ab Juli 2023
Wie so oft, wenn das aktuelle Jahr sieben Monate schreibt, gibt es auch im Juli 2023 Veränderungen. Worauf sich Verbraucher einstellen können, fasst dieser Beitrag kurz und knapp zusammen.
Änderungen im Bereich Finanzen
Bürgergeld und Kurzarbeitergeld
Erwerbstätige, die Bürgergeld beziehen, profitieren ab 1. Juli von steigenden Freibeträgen. Wer zwischen 520 Euro und 1.000 Euro verdient,
behält künftig von dieser Summe 30 %. Schüler und Studenten dürfen beim Bezug von Bürgergeld maximal 520 Euro hinzuverdienen. Um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, werden Weiterbildungsangebote ausgebaut.
Während der Pandemie und darauffolgenden Energiekrise wurde Unternehmen der Kurzarbeitergeld-Zugang erleichtert. Diese Übergangslösung endet zum 30. Juni. Während bislang bei 10 % aller Beschäftigten ein Ausfall des Entgeltbezugs von über 10 % vorliegen musste, um Kurzarbeitergeld beziehen zu können, gilt dies ab sofort für mindestens 33 % der Belegschaft.
Rente
Renter dürfen sich ab dem 1. Juli über signifikant steigende Renten freuen. Während die Erhöhung der Bezüge im Westen bei 4,39 % liegt, profitiert der Osten Deutschlands mit zusätzlichen 5,86 %. Dies entspricht im Osten einem Plus von knapp 60 Euro - im Westen von rund 44 Euro (gerechnet auf eine 1.000-Euro-Monatsrente).
Pflege
Auch die Pflege bleibt von steigenden Kosten nicht verschont. Der Pflegebeitrag wird für Menschen mit Kindern um 0,35 Prozentpunkte angehoben. Während Familien mit mehreren Kindern durch einen Pflegebeitrag von 3,05 % des Bruttolohns Entlastungen spüren, werden Kinderlose mit 3,4 % noch kräftiger zur Kasse gebeten. Weiterhin ist eine Pflegegeld-Erhöhung zu Beginn des nächsten Jahres geplant.
Girokarten mit Maestro-Funktion und Gasspeicherumlage
Das problemlose Zahlen und Geldabheben im Ausland mit einer Girokarte mit Maestro-Funktion wird künftig nicht mehr möglich sein. Vielmehr setzen Kreditinstitute wie die Sparkasse laut Deutscher Kreditwirtschaft für die Nutzung im Ausland künftig auf alternative Partner.
Bislang lag die Gasspeicherumlage pro Megawattstunde bei 59 Cent. Ab 1. Juli steigt dieser Betrag auf 1,45 Euro. Dies entspricht pro Kilowattstunde einem Preis von 0,145 Cent. Bei einem angenommenen Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses von 20.000 kWh sind aufgrund dessen jährlich etwa 18 Euro mehr zu zahlen.
Porto DHL
Teuerungen sind auch bei DHL zu verzeichnen. So werden neben einer Erhöhung der Portopreise für Sperrgut und Nachnahmesendungen künftig für ein Paket mit 10 kg 10,49 Euro (statt vorher 9,49 Euro) fällig.
Weitere wichtige Änderungen für Verbraucher
Einlösung E-Rezept
Per Versichertenkarte der Krankenkasse können Patienten mit einer gesetzlichen Krankenversicherung in rund 80 % aller Apotheken künftig E-Rezepte einlösen.
Sommerferien - Überschneidung mehrerer Bundesländer
Ein erhöhtes Reiseaufkommen besteht immer dann, wenn alle Schüler zur gleichen Zeit in den Sommerferien sind. Dies ist für einen Zeitraum von einer Woche in diesem Jahr ab dem 28. Juli der Fall.
Sommerpause im TV
Im Juli werden einige Formate nicht wie üblich ausgestrahlt. Hierzu gehören der "Tatort" und die Talkshows von Markus Lanz, Sandra Maischberger sowie Maybrit Illner.
Whistleblower
Whistleblower, die Unternehmens- und Behördenmissstände publizieren, stehen hinsichtlich an sie gerichteten Schikanen und Entlassungsandrohungen ab 2. Juli unter besonderem Schutz. Über spezielle Einrichtungen sollen Betrugs- und Korruptionsmeldungen bzw. Tier- und Umweltschutzverstöße künftig leichter gemeldet werden können.
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