Die Zahl der in Deutschland erteilten Baugenehmigungen hat im Laufe des Jahres 2018 deutlich zugenommen. Allein zwischen Januar und August wurden deutschlandweit Genehmigungen für die Errichtung von 204.100 Wohnungen erteilt. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum im Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 2,5 Prozent bzw. 5.000 Wohnungen.
Insofern wird im laufenden Jahr die Delle ausgeglichen, die 2017 für den Wohnungsmarkt bedeutend war. Erstmals seit 2008 war 2017 die Zahl der erteilten Baugenehmigungen nicht gestiegen, sondern um sieben Prozent zurückgegangen. Hierfür gab es eine Vielzahl von Gründen. Am wichtigsten hierbei ist die lange Dauer des momentanen Baubooms. Diese ist wiederum auf das jahrelange Dauertief bei den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank zurückzuführen. In den besonders interessanten Lagen, wie etwa in den Großstädten, haben die Preise entsprechend deutlich angezogen und es ist zu einer Verknappung des Angebots gekommen. Ohne entsprechende Grundstücke oder zu renovierende Altbauten bedarf es keiner Erteilung von Baugenehmigungen. Entsprechen war der Rückgang in 2017 vor allem auf diese Faktoren zurückzuführen.
Das Interesse steigt wieder an
Besonders erfreulich an der derzeitigen Entwicklung ist vor allem das Plus bei Mehrfamilienhäusern. Hier liegt die Steigerung gegenüber 2017 bei stolzen 7,7 Prozent. Aufgrund der zurückgehenden Zahlen bei den in Deutschland eintreffenden Flüchtlingen kommt es außerdem zu deutlich weniger Genehmigungsverfahren im Hinblick auf Wohnheime. Rechnet man diese Verfahren aus der Statistik heraus, beträgt die Steigerung der Zahl der Genehmigungen nicht nur 2,5 sondern 3,2 Prozent. Trotz dieser Zuwächse ist bezahlbarer Wohnraum aber vor allem in den Ballungsräumen eher knapp. Die Bundesregierung hat sich deshalb in ihrem Koalitionsvertrag darauf festgelegt, dass bis zum Ablauf der Legislaturperiode im Jahr 2021 insgesamt 1,5 Millionen neue Wohnungen entstehen sollen. Pro Jahr würde dies einen Zuwachs von 375.000 Wohnungen bedeuten. Von dieser Zielvorgabe sind die derzeitigen Zahlen noch weit entfernt.