Die Europäische Union und Deutschland haben das anspruchsvolle aber notwendige Ziel gesetzt, ab dem Jahr 2050 keine Emissionen von Treibhausgasen zu verursachen, um dem Trend der Globalen Erwärmung aktiv entgegen zu wirken. Für dessen Umsetzung wurde in Deutschland das Klimaschutzpaket 2030 verabschiedet, welches unter anderem Pläne zur schrittweisen Reduzierung des CO2-Ausstoßes enthält. Vorgesehen ist dafür die Besteuerung von Kohlendioxid ab 2021.
Im allgemeinen Sprachgebrauch gerne als CO2-Steuer bezeichnet, gibt es ein solches System bereits seit 2005 auf europäischer Ebene, den Emissionshandel.
Hier wurde eine Obergrenze festgelegt, wie viel Kohlendioxid alle EU-Länder zusammen ausstoßen dürfen. Unternehmen müssen seither CO2-Zertifikate kaufen, wenn sie mehr Treibhausgase emittieren als vorgesehen. In Deutschland hat man sich für einen strikteren Weg entschieden, der direkten Bepreisung dieser Emissionen.
Der Industriesektor und die Energieerzeuger sind gegenwärtig die größten Produzenten von Kohlendioxid hierzulande. Diese sind nun seit dem 1. Januar 2021 dazu verpflichtet, für jede von ihnen verursachte Tonne CO2 einen Ausgleich von 25 Euro zu zahlen. Dieser Beitrag wird schrittweise um fünf Euro pro Jahr erhöht, liegt somit in 2025 voraussichtlich bei 55 Euro je Tonne. Dies wird sich für den Verbraucher in steigenden Preisen für Produkte wie Heizöl, Erdgas, Kohle, Benzin und Diesel bemerkbar machen, da die Besteuerung mittelbar von den Unternehmen an ihre Kunden weitergeleitet wird. Für Erdgas liegt der Aufschlag bei 0,46 Cent je Kilowattstunde. Spürbarer ist er dagegen an den Zapfsäulen des Landes. Autofahrer mit Ottomotor müssen seither 5,9 Cent tiefer in die Tasche greifen für jeden getankten Liter. Diesel und Heizöl schlagen mit 6,6 Cent zu buche.
Wie bereits angekündigt, wird dieser Beitrag bis 2025 weiter steigen. Dann sind für Benzin und Diesel sogar 13 Cent respektive 14,5 Cent mehr zu kalkulieren, ebenso bei Heizöl. Wer dann noch mit Erdgas heizt, hat einen Cent je verbrauchter Kilowattstunde mehr zu zahlen. Für den Verbraucher werden sich diese Mehrkosten im Geldbeutel bemerkbar machen. Hat eine Familie für ihr Eigenheim einen Bedarf an Erdgas von 30.000 kWh im Jahr, belaufen sich die zusätzlichen Ausgaben auf rund 165 Euro dieses Jahr und 357 Euro in 2025. Bei Autofahrern mit durchschnittlichem Fahrverhalten fallen die Kosten für den Sprit etwa 50 bis 60 Euro teurer aus. Vielfahrer und Pendler können hier aber mit Entlastung rechnen, da die Entfernungspauschale zeitgleich mit fünf Cent mehr je Kilometer vergütet wird. Auch bei den Stromkosten verspricht die Bundesregierung einen Ausgleich durch die Senkung der EEG-Umlage.
Wer den steigenden Kosten aktiv entgegen wirken möchte, wird auf Dauer dennoch seinen Bedarf an fossilen Energieträgern reduzieren müssen. Die effektivsten Mittel sind hier nachhaltige Heizmethoden und alternative Antriebe für Fahrzeuge. Indirekt wird so die Nutzung klimaschonender Technologien vorangetrieben. Aber auch direkt werden mit der CO2-Steuer durch die Bundesregierung Projekte finanziert, welche dem Klimaschutz dienen.
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