Zensus

11 Mai. 22

In diesem Jahr findet in Deutschland erneut ein Zensus statt. Durch die statistische Erhebung soll festgestellt werden, wie hoch die Bevölkerungszahl in Deutschland ist, wie die Menschen wohnen und wo sie arbeiten.

Der Zensus bildet die Grundlage für zahlreiche (politische) Entscheidungen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene. Dabei fungieren die Bevölkerungs- und Wohnungszahlen als Basiswerte für zukünftige Planungen. Vorrangig kommen die Daten für die Erhebung aus den nationalen Verwaltungsregistern, sodass der größte Teil der Bevölkerung keine eigenen Angaben mehr zu diesem Zweck machen muss.

Die Zählung der Bevölkerung wird im Jahr 2022 um die Durchführung von Stichproben erweitert und darüber hinaus mit der Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert. Der Zensus 2022

ist Teil der EU-Zensusrunde, welche seit dem Jahr 2011 in einem regelmäßigen Turnus von 10 Jahren durchgeführt werden soll. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie wurde der für das Jahr 2021 geplante Zensus um ein Jahr nach hinten verlegt.

Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgt unter der datenschutzrechtlichen Bestimmung der Anonymisierung. Die Bevölkerungszählung dient in diesem Zusammenhang nicht dem Zweck, Informationen über das Meinungsbild der Menschen oder die jeweiligen Lebensverhältnisse der hier lebenden Menschen zu erhalten. Die Statistik verallgemeinert die Daten und bildet Durchschnittswerte ab. Im Vordergrund steht grundsätzlich die Schaffung einer solideren und ebenso präziseren Planungsgrundlage. Die ausgewerteten Ergebnisse werden nach derzeitigen Stand voraussichtlich Ende 2023 offiziell vorliegen.

Im Rahmen der Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) werden private Immobilieneigentümer, -verwalter sowie gewerbliche Mehrfacheigentümer befragt. Die Datenerhebung erfasst außerdem alle Nutzungsberechtigte von Wohnungen und Gebäuden.

Für den Zensus 2022 wurde ein spezieller Online-Fragebogen entwickelt, welcher sowohl für die jeweils zuständigen Ämter als auch für die Befragten erhebliche Vorteile mit sich bringt. So sind beispielsweise Daten, welche in dem digitalen Fragebogen eingetragen sind, in der Regel genauer, wodurch die Aufbereitungsdauer sowie die anschließende Veröffentlichung wesentlich schneller erfolgen kann. Darüber hinaus ist der Aspekt des Umweltschutzes durch eingespartes Papier bei einer Online-Befragung deutlich stärker berücksichtigt.

Grundsätzlich werden nicht alle in Deutschland lebenden Menschen zu ihren Wohn- und Lebensverhältnissen befragt. Dennoch ermöglichen die erhaltenen Informationen durch die Anwendung mathematischer Verfahren eine Hochrechnung, welche ein präzises Bild zur Gesamtsituation in der Bundesrepublik abzeichnet.

Eine aktive Anmeldung ist für den Zensus 2022 nicht erforderlich. Sofern eine Person für die Befragung vorgesehen ist, wird sich die zuständige kommunale Erhebungsstelle oder das Statistische Landesamt mit ihr in Verbindung setzen.

 

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